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Den Spuren des Heinrich Rantzau folgten am 4. November 2016   20 Segeberger Geschichtsinteressierte.  Auf der Breitenburg bei Itzehoe tauchten sie in die Welt des 16. Jahrhunderts und in die Familiengeschichte jenes Mannes ein, der einst fast 50 Jahre lang von Segeberg aus die Geschicke Nordeuropas wesentlich mit bestimmte.

 

Angelika Schmidt, Mitarbeiterin der Gutsverwaltung, führte die Gäste aus der Kalkbergstadt als erstes in die Schlosskapelle, „die e

rste evangelische Kirche Schleswig-Holsteins“, wie sie erklärte. Rantzaus Vater Johann sei 1521 in Worms dabei gewesen, als Martin Luther seine Auslegung der Bibel vertrat, berichtete die Schlossführerin. Später habe er seinen Sohn Heinrich zum Studium nach Wittenberg geschickt, wo er mit Luther am Tisch saß, vor allem a

ber mit dessen Mitstreiter Melanchton viel zu tun hatte. Das habe dazu geführt, dass Heinrich Rantzau von Me-

lanchtons Begeisterung für Astrologie und Astronomie angesteckt wurde.

Mit Interesse besichtigten die Segeberger den Sarkophag Rantzaus neben dem Altar, den mit vielen Gemälden geschmückten Rittersaal, den Spiegelsaal und die Bibliothek mit 20 000 Bänden. Die Suche nach dem Elefanten-Orden, mit dem Heinrich Rantzau auf Gemälden zu sehen ist, sei aber vergeblich, stellte Schmidt klar. Das dänische Königshaus fordere diese Orden nach dem Tod der Geehrten prinzipiell zurück.

Der heutige Hausherr, Graf Breido zu Rantzau, sei zwar unterwegs, sagte Schmidt. Einen Gruß der Segeberger nahm sie aber in seinem Namen entgegen: Bäckermeister Torsten Gräper hatte zwei der von ihm gebackenen Rantzau-Brote mitgebracht.

Hochachtung zollte die Itzehoerin Birgit Scheiter den Besuchern, die die Erinnerung an Heinrich Rantzau hoch halten. „In Itzehoe ist das ganz anders“, bedauerte sie, „hier bin ich die Einzige.“ Im Internet hatte die Lateinlehrerin von der Fahrt der Segeberger erfahren und sich angeschlossen. Als ihren Beitrag zur Exkursion zeigte sie den Besuchern zum Schluss den Vorläufer der Segeberger Rantzau-Pyramide in Nordoe. Außerdem überreichte sie den Besuchern ein Buch mit einem Aufsatz zur Entstehung dieser Pyramide.

Die vier derzeitigen Mitarbeiter der Arbeitsstelle „500 Jahre Heinrich Rantzau“, Nils Hinrichsen, Manfred Quaatz, Joachim Geppert und Detlef Dreessen luden die Itzehoerin zum Gegenbesuch am 11. März des kommenden Jahres ein. Dann soll in Bad Segeberg zum zweiten Mal „Rantzau-Geburtstag“ gefeiert werden. Geplant sind unter anderem Vorträge zum Wirtschaftsraum Schleswig-Holstein-Dänemark zur Rantzau-Zeit und heute in Kooperation mit der Unternehmer-Initiative „HanseBelt“. Musikalischer Höhepunkt wird ein deutsch-dänisches Jazzkonzert mit Bands aus Segeberg und aus der Nähe von Kopenhagen. Weitere Ideen sind in der Entwicklung.

Unterstützung gibt es inzwischen nicht nur aus der Kulturszene und der Wirtschaft sowie der Familie Rantzau, sondern auch aus der Segeberger Politik. Der Sozial- und Kulturausschusses der Stadt machte vor einigen Tagen deutlich, dass die Aktivitäten ganz im Sinne der Stadt sind.

 

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